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Museumsbesuch der Kunstschüler des BG

Carl Lohses Œuvre im Dialog mit seinen expressionistischen Zeitgenossen oder Wie aus dem porträtierten Ludwig Renn Mephisto wurde

Ein kurzer Bericht über den Besuch der aktuellen Ausstellungen des Ravensburger Kunstmuseums am Dienstag, 14. Dezember 2022

Große Farbflächen, kühne Farbkontraste und ein geschwungener Pinselduktus lassen die von Carl Lohse gemalten Gesichter fast schon in Einzelteile zerfallen und zeigen eindrücklich, was für sein expressionistisches Frühwerk charakteristisch ist. Das konnten die Schüler der Kunstkurse am Mittwoch, 14. Dezember 2022, beim Besuch des Kunstmuseums Ravensburg erfahren. Vor allem der Wechsel von seinen realistischen wie impressionistischen Anfängen um die 1910er Jahre zur expressionistischen Ausdrucksweise zu Beginn der 1920er Jahre wurde an den Bildern deutlich. Lohses Œuvre reiht sich damit nahtlos in das Schaffen seiner künstlerischen Zeitgenossen ein, wie der zweite Teil der Ausstellung im zweiten Stock zeigt, in dem die Werke bekannter Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Otto Mueller, aber auch Alexej von Jawlensky oder Robert Delaunay ausgestellt sind.
Da es die Fülle an Bildern nicht zuließ, jedem die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken, diskutierten die Schüler an einzelnen Werken die Charakteristika von Lohses Kunst im Besonderen und an der Kunst des Expressionismus im Allgemeinen. Besonders faszinierend war das Porträt Ludwig Renns, den Lohse sowohl gemalt als auch in einer Plastik festgehalten hat. Dabei wurde vor allem darüber diskutiert, warum trotz der Abstraktion sowohl im Bild als auch in der Skulptur Ludwig Renn wiedererkannt werden konnte. Darüber hinaus sahen alle Abiturienten in diesen Arbeiten Mephisto – und sobald man Fausts diabolischen Gefährten einmal entdeckt hatte, ließ er einen nicht mehr los. Zum Glück konnte man diesem „Schalk“ mit einem abschließenden Besuch auf dem Weihnachtsmarkt den Rücken kehren, bevor es wieder nach Hause ging.

Verfasserin: Dr. Katrin Sterba

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